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Gerard – Blausicht

Gerard - BlausichtVielen wird der österreichische Newcomer Gerard, der bereits jetzt schon als große Hoffnung gehandelt wird und als Ausnahmetalent gilt, vor allen Dingen aus dem Umfeld von Chakuza und DJ Stickle bekannt sein. Ähnlich wie Casper, Alligatoah und Prinz Pi scheint er sich einzureihen in die neue poppigere und leicht alternative Hip-Hop Szene, die sich in erster Linie durch tiefgründige und weniger oberflächliche Lyrics auszeichnet.

Die Zeit scheint reif zu sein für niveauvolle und nachdenkliche Texte, die einen bewegen, gehüllt in ein Hip-Hop untypischeres Gewand, aber sich immer noch zum Deutsch-Pop abgrenzend. Es scheint eine neue Zielgruppe entstanden zu sein, die sich nicht in eine Schublade mit Juli und Rosenstolz quetschen möchte, aber sich auch eindeutig vom prolligen Gangster-Rap abheben möchte – moderner Pop auf coolen Beats und mehr Poesie – dieses Mantra hat sich bewährt. Gerards Texte handeln von Beziehungen, Liebe und der inneren Zerrissenheit.

Elektronische Beats und sinnliche Texte sind die Hauptzutaten des bereits vierten Albums “Blausicht” von Gerard, der nun seinem großen Durchbruch nahezukommen scheint. Das professionell und durchstrukturierte Werk scheint stimmig und vollkommen. Auf “Nichts” thematisiert er gekonnt und einfallsreich das Sein und Nichtsein, die Liebe, sowie Alltagsimpressionen. Der lyrisch unglaublich starke Musiker zeigt ebenso auf “Atme die Stadt” die tiefsinnige und emotionale Seite, seine Stimme klingt dennoch beherrschend und einnehmend.

Generell lässt sich besonders auf “Welt erobern / behalten” festhalten, dass Gerard über gewichtslose Dinge philosophieren und ausschweifend sowie fesselnd erzählen kann, dass einem das folgen schwer fällt. Die Spannung und Konzentration aber ist vollends auf seine Worte gerichtet. Des Weiteren fallen die Beats passend zur Atmosphäre des Gesamten sehr düster, treibend, ein wenig psychedelisch und auf “Verschwommen” gar minimal aus – im besten Sinne. Der Österreicher hat mit seinem Album “Blausicht” einen ganz eigenen Weg eingeschlagen, der aber bereits ziemlich zielstrebig wirkt und viele Leute an einer persönlichen Vision und Leben teilhaben lässt.

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