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Anna F. – Live in der Theaterfabrik, München

Anna F. live (Credit Matthias Rüby/MusikBlog)Sonntag Abend in der niedrigen, lang gezogenen Theaterfabrik in München. Großes steht an diesem schon lange ausverkauften Abend an: The Naked And Famous. Als Support die bezaubernde, nicht mehr ganz Newcomerin Anna F. aus Österreich.

Anna F., die eigentlich Anna Wappel heißt (das F. steht für ihren Heimatort Friedberg in der Steiermark), ist seit ungefähr 2005 aktiv als sie Musikproduzenten Alex Deutsch traf, der auch gleichzeitig Schlagzeuger der österreichischen Formation Café Drechsler (benannt nach dem gleichnamigen Wiener Kaffeehaus) war. Nach der Entdeckung durch die eigentlich musik-scout-unverdächtige Volksbank und die Verwendung für einen Werbesong, schafft es Anna F. in die österreichischen Radiocharts und darf 2009 mit Lenny Kravitz auf Tour, nachdem der von ihrem ersten Support für sein Konzert in Innsbruck hellauf begeistert war.

2010 veröffentlichte Anna F. ihr erstes Album “For Real” auf moerder music, dem Label von Alex Deutsch. Das Album stand noch im Zeichen von beschwingtem Folk-Pop, mit Anleihen an Penelope Houston. Ansonsten war auf dieser Platte, trotz Goldstatus, noch nicht das Potenzial von Anna F. auszumachen und die Gefahr war groß, dass sie in der tiefen Senke der One-Hit-Wonders versinkt.

Mittlerweile nach Berlin umgezogen (diese, scheinbar künstlerisch notwendige, geografische Veränderung kennen wir ja bereits von Ja, Panik) und auf Universal arbeitet sie nun an ihrem neuen, für Anfang 2014 angekündigten Album “King In The Mirror”. Obwohl es scheint, als wäre Anna F.’s Karriere von Beginn an auf den kommerziellen Erfolg ausgerichtet, hat sie sich ihre Natürlichkeit (unterstrichen durch rehbraune Augen und wallendes, dunkles Haar) bewahrt und ist fern von Starallüren.

Anna F.’s Sound in der Theaterfabrik kommt gut rüber. Der Videohit “DNA“, der gleich mit der Anfangszeile “It’s ok, I just wanna fuck your friend” mit dem vermeintlichen Unschuldsimage von Anna F. aufräumt, wirkt live nicht ganz so verspielt und druckvoller. Und auch alle anderen Titel klingen klingen gut und werden in ihrer Dynamik nur etwas durch das sparsame Entertainment von Anna F. gebremst.

Dennoch bleibt die Stimmung im Publikum eher verhalten, was zum Einen an der etwas dusteren Ausleuchtung der Bühne und Anna F. selbst liegen kann, zum Anderen aber auch vielleicht am ignoranten Hipster-Publikum, was zu sehr auf The Naked And Famous konzentriert ist. Wir jedoch freuen uns auf das kommende Album und auf mehr Live-Auftritte von Anna F.

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