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Auf den Spuren von David Bowie in Berlin – Travis im Interview

Travis (Credit: Annett Bonkowski/MusikBlog)Travis mögen vielleicht ein paar Jahre von der musikalischen Bildfläche verschwunden sein und die Familie ins Zentrum ihrer Aufmerksamkeit gerückt haben, aber die Auszeit hat nicht an ihrem Händchen für einprägsame Melodien gerüttelt. Auf ihrem neuesten Studioalbum “Where You Stand” treten sie zum Beweis an und machen deutlich, dass sie als Darlings der schottischen Musikszene immer noch ein Wörtchen im globalen Popzirkus mitzureden haben. Da Sänger Fran Healy am Tag des Berliner Konzerts aufgrund von Stimmproblemen alle Interview-Termine absagen muss, sprechen wir mit dem unterhaltsamen Dreierpack bestehend aus Andy Dunlop, Dougie Payne und Neil Primrose über die Rückkehr der Band, ihren Blick auf das aktuelle Popgeschehen und ihre Zeit in den Hansa Studios in Berlin, bei dem der Geist David Bowies laut ihrer Aussage noch in jedem Winkel der Räumlichkeiten zu spüren war.

MusikBlog: Wie lädt man seine Batterien nach ein paar Jahren Pause und dem sechsten Album am besten auf, um wieder an neuen Songs arbeiten zu können?

Andy: Indem man Zeit zu Hause verbringt und sich auch innerhalb der Band eine Pause voneinander gönnt. Wenn ich jungen Bands einen Ratschlag geben müsste, wenn es darum geht wie man als Band lange bestehen bleibt dann den, dass man auch getrennt voneinander Zeit verbringen muss. Man kann nichts erzwingen und sollte sich nicht von Plattenfirmen oder Managements unter Druck setzen lassen immer weiterzumachen. Wenn man ständig auf engstem Raum aufeinander hockt, dann passiert es automatisch, dass die ganze Situation um einen herum noch mehr Druck auf einen ausübt. Man braucht die Auszeit voneinander um wieder ein Mensch zu werden und sich als ein Individuum zu fühlen.

MusikBlog: Was vernachlässigt ihr am meisten, wenn ihr den Fokus auf die Musik legt?

Dougie: Wenn man auf Tour ist vernachlässigt man auf jeden Fall die Familie.

Neil: Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass das Leben als Band immer aufregend und glamourös ist. Es ist vielleicht spannend, aber keineswegs glamourös!

Andy: Das lustige am Touren ist, dass man manchmal vier Wochen am Stück weg ist, aber man jeden Abend für die eineinhalb Stunden lebt, die man auf der Bühne steht. Das ist der einzige Grund, warum man überhaupt weg ist. Der Rest der Zeit kann manchmal sehr hart sein. Nur dieser kleine Teil zählt wirklich und einem wird bewusst, warum man an Orten wie Denver oder Berlin ist. Gleichzeitig ist es schwierig, weil man natürlich viel länger als eineinhalb Stunden von seiner Familie entfernt ist. Das ist aber nun einmal die Natur des Reisens. Wenn du eine tolle Show spielst, ist es das auf der anderen Seite aber wert.

Dougie: Es wäre großartig, wenn wir unsere Reisen auf Tour auf ebenso schnelle Weise erledigen könnten wie wir manchmal Dinge im Internet machen, die in Sekundenschnelle abgehakt sind. Das wäre so wunderbar! So eine Art Teleportation bei der wir mal eben den Soundcheck in Moskau machen, uns danach nach Hause beamen und zur Show wieder da sind.

Andy: Ich glaube daran wird zurzeit gearbeitet…(lacht).

MusikBlog: Was ist nach sieben Alben und so vielen Jahren zusammen als Band für euch immer noch überraschend, wenn ihr Musik macht?

Andy: Ich glaube, dass die Songs immer noch gut sind. Als wir mit der Arbeit am neuen Album angefangen haben, wussten wir bis zum Zeitpunkt der Aufnahmen nicht wie das Ergebnis ausfallen würde. Man macht sich ständig Sorgen, weil man einen so großen Backkatalog hat und daran seine Arbeit misst. Schließlich möchte man sich ja verbessern und ich finde, dass wir genau das tun. Das überrascht mich an unserer Zusammenarbeit.

Dougie: Für mich ist die Tatsache überraschend, dass wir überhaupt noch einen Song zustande bringen. Manchmal auch wie schlecht dieser dann klingt! (lacht) Aber von Zeit zu Zeit entsteht dabei ja ein guter Song, den wir mögen. Das bedeutet allerdings nicht, dass wir uns dann unserer Sache sicher sind wie dieser dann aufgenommen wird. Selbst ein guter Song kann auf den verschiedenen Stufen des Entwicklungsprozesses in sich zusammenfallen. Während des Schreibens, anhand der Melodie, des Textes, der Arrangements, der Aufnahme, beim Spielen auf der Bühne oder aber in Situationen wie der Produktion oder dem Mixen. Es gibt so viele Abschnitte, bei denen etwas schiefgehen kann. Eigentlich ist es eine Überraschung, dass wir überhaupt einen Song fertigstellen, wenn ich ehrlich bin. Dabei spielt es auch keine Rolle wie oft du das gleiche Spiel schon durchgemacht hast. Am Anfang stehst du immer etwas verloren da und weisst nicht, wie du es anpacken sollst, weil es jedes Mal etwas ganz Neues ist.

MusikBlog: Ist es ein Vor-oder Nachteil, wenn man sich als Band und als Freunde so gut kennt wie das bei euch der Fall ist?

Andy: Musikalisch gesehen, ist es auf jeden Fall ein Vorteil sich so gut zu kennen. Obwohl wir so viel Zeit getrennt voneinander verbracht haben, hat es sich so vertraut und schön angefühlt wieder in einem Raum zusammen Musik zu machen.

Dougie: Während unserer Travis-Pause haben wir alle mit anderen Musikern zusammengearbeitet. Das war eine schöne Erfahrung und hat uns sozusagen wieder mit der nötigen Spannung versorgt, um uns auf Travis zu konzentrieren. Sobald wir wieder als Quartett zusammen sind, ist es so als ob wir eine Abkürzung nehmen würden, einfach weil wir uns so gut kennen. Dadurch können wir auch sehr schnell arbeiten, wenn wir die Köpfe zusammenstecken. Das Coole daran ist, dass wir alle eine gemeinsame Sprache sprechen, die uns nicht einmal bewusst ist. Sie ist einfach da.

MusikBlog: Picasso hat einmal gesagt “Good artists copy. Great Artists steal.” – ist da ein Funken Wahrheit drin? Und habt ihr nach sieben Alben etwas zu beichten?

Dougie: (lacht) Ich glaube, dass vor allem große Designer von bekannten Künstlern abkupfern. Das sind allerdings zwei verschiedene Dinge. Bands wie wir sind da in der Arbeitsweise vielleicht ein wenig zu organisch, obwohl ich es hasse, dieses Wort zu benutzen. Wir kümmern uns nicht wirklich darum, was musikalisch um uns herum passiert und nehmen ein bisschen hiervon und ein bisschen davon für unsere eigene Musik mit. Dann wiederum gibt es Bands wie Coldplay, die sehr wohl ein Auge auf das gegenwärtige Musikgeschehen werfen und sich für sie wichtige Dinge herauspicken. Chris (Martin) ist ein Genie, was das angeht. Er nimmt all diese Einzelteile und fügt sie brillant zu einem Ganzen zusammen, so dass er am Ende einen riesigen Erfolg damit feiert. Coldplay sind nicht umsonst eine der größten Bands auf dieser Welt und sie haben diesen Status auch der Tatsache zu verdanken, dass sie so aufmerksam die aktuellen Strömungen in der Musik unter die Lupe nehmen. Das ist allerdings kein Weg, den wir für unsere Band eingeschlagen haben. Wir wollten schließlich die beste Band der Welt werden! (lacht)

MusikBlog: Das Musikbusiness ist so schnelllebig geworden. Existiert für euch noch so etwas wie zeitlose Musik?

Andy: Zeitlose Musik ist für mich gleichbedeutend mit guter Musik. Wenn ein Song gut ist, dann kann ihm auch die Zeit nichts anhaben.

Neil: Es gibt da einen Singer-Songwriter in Kalifornien über den ich letztens gelesen habe. Seine Songs werden so hochgelobt, aber sind vielleicht noch nicht reif für diese Zeit, weil ihnen kaum jemand Beachtung schenkt. Es kann aber gut sein, dass seine Musik in ein paar Jahren die Aufmerksamkeit bekommt, die sie verdient. Großartige Musik wird es immer geben, es ist nur eine Frage der Zeit, ob diese auch unmittelbar so wahrgenommen und von den Menschen aufgespürt wird.

Dougie: Umgedreht gesehen, ist es auch an der Zeit, gelegentlich schlechte Songs wieder in der Versenkung verschwinden zu lassen, so dass sie hoffentlich niemand mehr hören muss (lacht).

Andy: Bei unseren Alben ging es uns nie darum, uns der jeweiligen Zeit anzupassen. Wir wollten einfach nur zusammen Musik machen. Immerhin entwerfen wir keine Songideen, die sich an Trends orientieren wie Designer das tun. Das könnten wir auch gar nicht, weil wir nicht dafür gemacht sind. Darum war es nach all der Zeit, die wir getrennt voneinander verbracht haben, so schön sich wieder den alten Songs anzunehmen und darin einzutauchen. Es hat sich fast so angefühlt als wären wir in die Songs anderer Leute geschlüpft. Wenn man sie vorher tagein tagaus spielt, hat man dagegen gar keine Distanz mehr zu ihnen. Tritt man aber einen Schritt zurück, dann sieht man wieder den Song an sich losgelöst von einem selbst. Die Stücke gehören gewissermaßen auch den Leuten, die sie hören und nicht uns, was das Schöne daran ist.

MusikBlog: Teile des neuen Albums sind in den Hansa Studios in Berlin entstanden. Müsstet ihr einen Song über Berlin schreiben, wie würde dieser klingen? Oder anders gefragt, welchen Klang besitzt die Stadt für euch?

Dougie: Das ist eine gute Frage…vermutlich würde der Song wie “Heroes” von Bowie klingen (alle lachen)!

Andy: Erst recht, weil wir auch in den Hansa Studios aufgenommen haben und teilweise noch all die Instrumente dort sind, die Bowie damals benutzt hat.

MusikBlog: Ist der Bowie-Vibe noch spürbar, wenn man als Künstler nach Berlin kommt?

Dougie: Das ist er ganz sicher. Besonders, wenn man sich in den Hansa Studios aufhält. Es fühlt sich vor Ort so an, als ob man in einer Art Zeikapsel steckt. Das Studio ist wirklich großartig und das Gefühl von damals liegt immer noch in der Luft, wenn man da ist. Die Atmosphäre ist einzigartig. Fast schon ist ein wenig erdrückend, weil man so von allem eingenommen ist. Diese Bezeichnung mag hart klingen, aber das Studio ist auf positive Weise beklemmend, weil es deine kreativen Energien entfacht und praktisch aus einem herauspresst, was toll ist. Wir haben dort sechs Songs aufgenommen, von denen es zwei auf das Album geschafft haben.

MusikBlog: Viele Musiker verschanzen sich heutzutage hinter einem Berg an Technologien, wenn sie ins Studio gehen. Wo zieht ihr dabei für euch persönlich die Grenze?

Dougie: Wir ziehen bei der Arbeit im Studio keine wirkliche Grenze, was den Einsatz von Technologien betrifft.

Andy: Ich mag all die neuen Entwicklungen. Die Technik ist ja nicht der Ausgangspunkt unserer Songs, sondern wird allenfalls am Rande hinzugezogen, wenn es nötig ist.

Dougie: Wir benutzen die technischen Entwicklungen so sehr es geht und wir imstande sind, dadurch unseren Songs etwas hinzuzufügen so lange es eine Band-Performance bleibt. Unser Produzent Michael Hilbert, der auch in Berlin lebt, hat schon mit Pop-Größen wie Britney Spears oder Taylor Swift zusammengearbeitet. Wir hatten vorab der Aufnahmen ein Gespräch mit ihm, in dem wir versuchten unsere Vorstellungen bezüglich des Sounds auf einen Nenner zu bringen und uns irgendwo in der Mitte zu treffen. Gerade weil wir eine Indie-Rock Band sind. Ich glaube, uns ist es am Ende auch gut gelungen die Band-Performance mit dem Pop-Appeal zu verbinden. Wir hatten alle so viel Spaß bei der Arbeit an “Where You Stand”, dass wir wieder mit Michael zusammenarbeiten würden.

Andy: Und trotz all der Technologie wären die Songs auch ohne noch genauso gut. Ich mag diesen modernen Sound und den Einsatz von Technologien wirklich sehr, aber der Song an sich muss schon etwas hinsichtlich des Textes oder der Melodie an sich haben, das diesen dann trägt. Viel Musik, die ich aktuell höre, beinhaltet fast ausschließlich nur Sounds und sonst nichts. Für mich ist das nicht genug. Es gehört schon etwas mehr zu einem guten Song dazu.

MusikBlog: Ein Großteil der Popstars verkauft heutzutage mehr ein Image als die Musik. Findet ihr, dass die gegenwärtige Popmusik wieder mehr Ecken und Kanten vertragen könnte?

Neil: Ich habe Popmusik immer als sehr melodisch empfunden und genau darum geht es uns auch als Band. Sie hat vielleicht einen Look und einen Style, aber es müssen schon gute Songs dahinterstehen, selbst wenn es nur Klassiker von zwei Minuten Länge sind. Heute wird ein guter Song obendrein noch mit einem Image beladen, was gar nicht nötig ist.

Dougie: Oberflächlich betrachtet, wurde schon immer versucht, Popmusik bestmöglich zu verkaufen. Mit den jetzigen Möglichkeiten sein Image noch weiter nach aussen zu kehren, wie zum Beispiel durch Twitter oder Facebook, fällt es den Künstlern noch einfacher Einfluss zu nehmen und sie entziehen sich noch mehr der Kontrolle der Labels. Das alles nimmt immer mehr Überhand. Ich sehe das so – ist ein Song gut, stört selbst ein künstlich aufgeblasenes Image nicht. Ist der Song allerdings schlecht, ist das ganze Image drum herum einfach nur nervig und man fragt sich, warum gerade dieser Song an der Spitze der Charts ist. Wie dieser “Wrecking Ball” Mist…Was Edginess betrifft kann Miley Cyrus noch so lange vorgeben auf der Bühne bei den VMAs einen Joint zu rauchen, das ändert auch nichts an ihrer erbärmlichen Vorstellung. Das soll edgy sein?!?

Andy: Gute Popmusik war auch schon in der Vergangenheit oftmals bis zu einem gewissen Grad schmutzig, was junge Künstler angeht. Es fällt schwer heutzutage anständige Popmusik aus all dem Müll herauszufiltern. Wir können allerdings recht einfach auf die 70er, 80er oder auch 90er zurückblicken und dabei die wirklich guten Dinge ausfindig machen, weil der ganze Mist darum herum wegfällt. Ich glaube jede Generation hat da das gleiche Problem. Zehn Jahre später blickt man dann zurück und erkennt die guten Sachen. Heute gibt es also sehr wahrscheinlich einen Haufen toller Musik, die man nur inmitten des ganzen Schrotts entdecken muss.

MusikBlog: Stellt sich für euch nach nunmehr sieben Alben die Frage, ob ihr eure Zeit bisher bestmöglich genutzt habt?

Dougie: Das ist eine sehr gute Frage. Das hat mich noch nie jemand gefragt. Ich schätze, wir haben die uns zur Verfügung stehende Zeit auf jeden Fall so gut es ging genutzt. Selbst die Zeit, die wir voneinander getrennt verbracht haben. Man kann schließlich nicht dauerhaft immer weitermachen.

Andy: Nur während der Aufnahmen zu “The Boy With No Name” habe ich mich gefragt, ob es wirklich so lange dauern sollte, ein Album zu machen.

Dougie: Da stimme ich dir zu. Die Aufnahmen von “The Boy With No Name” haben sich vergleichsweise lang hingezogen und kamen mir ewig vor. Das passiert wohl, wenn man ohne wirkliche Songs zu haben ins Studio geht. Ich würde sagen, das war wahrscheinlich ein Fehler. Wir hätten wohl besser eine Auszeit voneinander genommen, wären dann ins Studio gegangen und hätten Songs geschrieben anstatt in Nigel Godrichs wundervolles Studio in London zu gehen und über Jahre hinweg wenig zustande zu bringen. Das war wohl der einzige Moment, in dem wir unsere Zeit und Möglichkeiten nicht optimal genutzt haben. Es gibt eine Menge toller Songs auf dieser Platte, aber wir haben so lange daran gearbeitet, dass die Lieder uns die letzte Energie geraubt haben.

MusikBlog: Bleibt man als Musiker automatisch jung, weil man am laufenden Band diesen kreativen Drang und eine gewisse Neugier verspürt?

Dougie: Ich glaube schon, dass der Drang nach Kreativität einen jung hält und stets die Neugier in einem weckt, wenn man sich die Mühe macht daran zu arbeiten. Überhaupt ist die Neugier auf die Welt um einen herum und die Dinge, die man anpackt der Schlüssel dazu sich einen wachen Verstand zu bewahren und letztendlich auch der Schlüssel zu einer jungebliebenen Einstellung. Auf der anderen Seite ist die ewige Jugend fast schon vorprogrammiert, wenn man in einer Band ist, weil man in dieser Konstellation gar nicht altern kann (lacht).

MusikBlog: An welcher Eigenschaft eurer Person würdet ihr gerne für alle Ewigkeiten festhalten?

Neil: Ich hoffe, dass die Begeisterung, zusammen Musik zu machen niemals abnehmen wird, wenn wir nach längerer Zeit für eineinhalb Stunden gemeinsam spielen. So wie in den Anfangstagen als wir uns kennengelernt haben.

Dougie: Es hat nichts mit dem Älterwerden an sich zu tun, sondern eher mit dem ständigen technischen Fortschritt, aber ich habe Angst, dass ich mich nicht mehr für eine längere Zeit auf eine bestimmte Sache konzentrieren kann. Ich finde es manchmal schwierig, eine Sache von vorne bis hinten durchzuziehen. Sei es das Schreiben von Songs oder das Verfassen von Texten. Früher konnte ich einen ganzen Tag mit solchen Dingen vertrödeln, heute fällt mir das schon schwerer. Vielleicht auch aus dem Grund, weil das Gehirn sich an all die Technik gewöhnt und anders arbeitet. Ich werde diese Frage besser beantworten können, wenn ich nicht mehr auf Tour und abgelenkt bin.

MusikBlog: Wie viel Zeit verbringt ihr heute im Alltag noch tatsächlich damit, eure jeweiligen Instrumente zu spielen bzw. welche spielerischen Fähigkeiten würdet ihr gerne noch erlernen?

Andy: Ich spiele gar nicht so viel Gitarre, wenn ich ehrlich bin. Nur, wenn ich eine Idee habe und diese dann ausprobiere. In den vier Jahren unserer musikalischen Auszeit habe ich viel Zeit damit verbracht, Klavier zu spielen. Wenn man ein Instrument so lange spielt, wie ich die Gitarre, dann fängt man irgendwann an, faul zu werden und will etwas Neues ausprobieren.

Dougie: Ich nehme die Gitarre so gut wie jeden Tag in die Hand, aber den Bass nur, wenn es einen anständigen Song gibt, der mich dazu verleitet. Weisst du, was ich meine? (lacht)

MusikBlog: Was ist denn deiner Meinung nach ein anständiger Song, der es wert ist, dass du zum Bass greifst?

Dougie: Alles, was mir in den Sinn kommt und geschrieben wurde, um musikalisch weiterverfolgt zu werden.

Andy: Auch wenn wir alle Zeit damit verbringen unsere Instrumente alleine zu spielen, ergibt es doch erst einen Sinn, wenn wir alle zusammen spielen. Zuhause die Gitarre zu spielen ist schön, aber macht längst nicht so viel Spaß wie mit den Jungs in einem Raum zu sein.

Neil: Wenn man sich überlegt, wie viele Shows wir schon zusammen gespielt oder wie viele Songs wir aufgenommen haben, reden wir von hunderten, wenn nicht sogar tausenden von Stunden, in denen wir unsere Instrumente in der Hand hatten. Es ist genau so wie mit dem Fahrradfahren. Man verlernt beides nicht. Es macht nur wirklich einen Sinn, wenn wir es in der Gruppe machen und zum Beispiel vor einer Tour zusammen proben. Wobei selbst das keinen großen Unterschied macht, weil die Grundlage ohnehin immer vorhanden ist. Nach ein paar Tagen wird auch das Proben irgendwann langweilig (lacht).

MusikBlog: Vielen Dank für das Interview.

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